Tiergesichter werden oft als männlich wahrgenommen.

Kurze Überlegung auf eine  Anfrage der Kinderzeitung der Süddeutschen Zeitung

Frage:

Wir veröffentlichen darin diese lustigen, computergenerierten Bilder von Tieren: http://www.zooportraits.com/. Beim Durchsehen fiel uns aber auf, dass fast alle von ihnen „männlich“ wirken und vom Künstler deshalb auch in Männerkleidung gesteckt wurden. Wir fragen uns jetzt: Wieso wirken die meisten Tier-Gesichter auf Menschen eher männlich als weiblich? Können Sie uns dazu eine kleine Antwort geben?

Überlegung:

Es handelt sich hier zwar nicht direkt um mein Fachgebiet (Personenwahrnehmung) und es liegen mir auch keine gesicherten empirischen Befunde zu diesem Thema vor.
Allerdings könnte ich folgende Vermutungen oder Hypothesen aufstellen. Den abgebildeten Tieren ist gemeinsam, dass sie über eine ausgeprägte Schnauze verfügen, also einen nach vorne herausragenden Kiefer.
Übertragen auf menschliche Gesichter und eine anthropomorph geprägte Wahrnehmung fügen sich folgende Aspekte zusammen. Ein ausgeprägter Kiefer geht mit einem hohen Testerongehalt einher (siehe z.B. gedopte Sportler 😉 ) und betont das „Rohe, Aggressive, usw. “ des männlichen Geschlechtsstereotyp.
Im Bereich der Mimik drückt sich das so aus, dass Wutgesichter besonders überzeugend werden, wenn der Unterkiefer nach vorne geschoben wird.